Der deutsche Horrorfilm Cannibal Diner im Spotlight
Zugegeben den ersten Eindrücken nach etwas arg klischeebehaftet, aber davon leben Horrorfilme schon seit langer Zeit - wie oft bekommt man in diesem Genre die gleiche Suppe auf den Teller und wie oft löffelt man sie gerne aus?
Der deutsche Horrorfilm Cannibal Diner von Regisseur Frank W. Montag soll noch dieses Jahr in den deutschen Kinos starten und befindet sich zur Zeit in der Prüfung bei der FSK (beantragt wurde eine FSK 16 Freigabe). Produziert wurde der Streifen von Frank W. Montag von Mondaymovies International und Mario von Czapiewski als Co-Produzent, welcher auch das Drehbuch beisteuerte.
Synopsis: Was die Nachwuchs-Models Kati und Tanja als ausgelassene Geburtstagsparty für Katis jüngere Schwester Celine geplant haben, entwickelt sich zu einem grausamen Alptraum. Während auf dem Zeltplatz ein Partygast nach dem Anderen verschwindet, verfährt sich Kati auf dem Weg in die tiefsten Wälder. Als dann auch noch ihr Wagen gestohlen wird und sie auf Rat einer Landstreicherin (Jessica Klauss) ein Sperrgebiet durchwandert, gerät sie in die Fänge einer grausamen Kannibalenfamilie, die ihren Tisch schon längst gedeckt hat und nach neuem Futter giert…
Während der Kinostart wohl nicht mehr allzulang auf sich warten lässt, haben der Cannibal Diner Regisseur Frank W. Montag, Drehbuchautor Mario von Czapiewski und die Hauptdarstellerin Alexandra Lesch jeweils drei Fragen über Ihre Arbeit am Film beantwortet, um euch das Werk näher zu bringen...
Drei Fragen an… Frank W. Montag (Regisseur, Produzent)
Wie entstand die Idee zu „Cannibal Diner“?
Ursprünglich war „Cannibal Diner“ als Teil eines Episodenfilmes mit einer vollkommen anderen Geschichte geplant. Nachdem ich dann während der Arbeit an dem Ruhr 2010-Projekt auf die stillgelegte Fabrik in Velbert gestoßen bin, war mir klar, dass das Projekt „Cannibal Diner“ viel größer werden musste, als der ursprüngliche Plan es vorsah. So begann im Februar 2011 die Arbeit an einem komplett neuen Drehbuch mit einer neuen Geschichte, welche den Fokus vor allem auf unsere Hauptfigur Kati legte.
Wie verliefen die Dreharbeiten?
Die Dreharbeiten fanden von Anfang August bis Ende September statt. Da die Stadt Velbert vorsah, die schon lange stillgelegte und teilweise aufgrund von Unfallgefahr gesperrte Fabrik im November abzureißen, mussten wir unseren strammen Drehplan ordentlich durchorganisieren und diszipliniert durchziehen.
Bei einem so langem Aufenthalt an einem so markanten Ort kam der Crew und mir die Fabrik zum Drehschluss fast wie unser zweites Zuhause vor, weshalb es sehr schade ist, dass sie zum heutigen Zeitpunkt größtenteils nicht mehr existiert und in der vollständigen Version nur noch in „Cannibal Diner“ zu bewundern ist.
Wie hast Du deine Schauspieler ausgewählt?
Wir inserierten über Internet-Plattformen und organisierten anschließend zwei große Castings für die vielen Bewerber. Von Frischfleisch bis alte Schauspiel-Hasen war alles vertreten. Wir entschieden uns allerdings für junge und unverbrauchte Gesichter. Wichtig war uns, dass sie talentiert und vor allem belastbar waren, da unser straffer Drehplan nur wenige Verschnaufpausen zuließ. Keine Kompromisse machten wir bei der Optik unserer Models im Film.
Drei Fragen an… Mario von Czapiewski (Drehbuchautor, Produzent)
Wie lange dauerte die Drehbuchphase bei „Cannibal Diner“?
Die Drehbuchentwicklung hat ungefähr drei Monate gedauert. Es gab mehrere Drehbuchversionen, die sich teilweise deutlich voneinander unterschieden. Besondere Szenen, wie beispielsweise die Kannibalenküche, sowie die Szenen mit unserem Kannibalenkind, waren allerdings in jeder der zahlreichen Versionen enthalten und schafften es auch in die endgültige Fassung des Films.
Wie entstand die Kooperation mit Frank W. Montag?
Durch einen regelrechten Zufall bin ich 2007 auf Franks Erstlingswerk „Slasher“ gestoßen, welches mir damals sehr gefallen hat. Danach konzentrierte ich mich dann auf meine eigenen Kurzfilm-Arbeiten, bis ich darauffolgend ungefähr ein Jahr bevor die Planungen an „Cannibal Diner“ startete, mit Frank persönlich in Kontakt kam. Als er dann meinen Kurzfilm „Soulcatcher“ sah, stand fest, dass wir auf kurz oder lang ein Projekt zusammen starten würden. Dieses Projekt ist dann „Cannibal Diner“ geworden.
Wie kam der internationale Soundtrack für „Cannibal Diner“ zustande?
Ich bin ein Musik-Fetischist. Für mich gehört ein ansprechender Soundtrack genauso zu einem guten Film, wie ein mitreißendes Drehbuch. Deshalb ließ ich einige meiner Kontakte spielen, damit wir einen möglichst qualitativ hochwertigen sowie internationalen Soundtrack zusammenbekommen. Erfreulicherweise ist daraus auch ein eigens für den Film entstandener Song („Eat My Heart Out“ von SONIC THRILL) sowie ein auf unseren Film zugeschnittenes Musikvideo („Little Red Riding Bitch“ von DEMON BOY) resultiert.
Drei Fragen an… Alexandra Lesch (Hauptdarstellerin)
Wie empfandst Du den Filmdreh in einer alten Fabrik?
Die Kulisse war großartig! Da es kein Studio, sondern eine echte Fabrik war, ist es leicht gewesen sich in die Film-Situationen genau hineinversetzten zu können.
Trotzdem hat man in den dunklen Räumen sowie den unheimlich geschmückten Sets und Kulissen außerhalb des Drehs wirklich manchmal etwas Angst bekommen. Wenn ich beispielsweise mit der gesamten Crew draußen am Lagerfeuer saß und mal wieder mein Handy an einem Set in der Fabrik vergessen hatte, bin ich dann auch mal alleine losgegangen um es zu holen... Nur ohne die Drehbeleuchtung war es, vor allem spät abends, in der Dunkelheit extrem unheimlich.
Welches Ereignis bei den Dreharbeiten wirst Du nicht vergessen?
Da gab es einige Erlebnisse! Besonders die Aufzugszene ist mir im Gedächtnis geblieben.
Da ich Höhenangst habe, hatte ich erst große Panik den mehrstöckigen Aufzug an einem Seil hinunterzuklettern. Letztendlich habe ich mich doch getraut und bin darüber bis heute sehr stolz.
Dies ist Dein erster Horrorfilm. Hast Du nun Blut geleckt?
Es war auf jeden Fall eine aufregende und interessante Zeit, bei der ich viel gelernt habe.
Ich bin sehr froh, dass ich die Hauptrolle in diesem Film bekommen habe und sehr dankbar für die vielfältigen Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Vielseitigkeit ist für jeden Schauspieler sehr wichtig und wer weiß, in welchen Filmgenres Ihr mich in Zukunft noch so sehen werdet!