Review
Neben Morituris darf Anolis mit 13 Eerie den zweiten Film auf dem Fantasy Filmfest 2012 präsentieren und stellt den deutschlandweiten Cineasten damit zwei sehr blutige Splatterstreifen auf der Kinoleinwand zur Verfügung, bevor die Filme dann in Zukunft auf DVD und Blu-ray erscheinen werden. Wir wollten uns die Weltpremiere von 13 Eerie auf dem Festival nicht entgehen lassen und waren im Metropolis in Frankfurt dabei.
13 Eerie wurde von dem eher unbekanntem Regisseur Lowell Dean nach der Drehbuchvorlage von Christian Piers Betley verfilmt. Der Cast wird allerdings mit etwas bekannteren Namen geschmückt, wie beispielsweise Katharine Isabelle (Ginger Snaps 1 – 3, Freddy vs. Jason, 30 Days of Night: Dark Days), Brendan Fehr (Final Destination, Silent Night) oder Brendan Fletcher (Ginger Snaps 2 -3, 88 Minutes, Blubberella).
Wir haben nicht erwartet, mit diesem Film das Highlight des Festivals zu erleben. Die Story klang von vorherein zu Standard und man konnte sich denken, wie der Film verlaufen wird. Und das ist auch eingetreten, eingefleischte Horrorfans konnten die Handlung in Echtzeit wie ein Gedicht mitsprechen und die ohnehin schon flache Story konnte auch auf Dauer nicht durch interessante Twists oder einen spürbaren Spannungsbogen bei Laune halten.
Die Charaktere waren nicht ganz die Stereotypen, die wir von einem solchen Horrorfilm erwartet hätten. Es handelte sich zwar bei den Protagonisten um Forensiker und somit um etwas intelligentere Personen als die üblichen Opfer eines Teenie-Slashers, aber dass diese durchweg intelligenter handeln würden, das war dann doch nur wunschdenken. Entscheidungen waren stumpf und nicht nachvollziehbar, was der gesamten Story nicht gut getan hat und man kam einfach nicht nah genug an die einzelnen Personen ran, um Sympathien (geschweige denn Antipathien) aufbauen zu können.
Aber wenn man die Erwartungen an die Handlung und Glaubwürdigkeit etwas herunterschraubt, dann kann man aus 13 Eerie so richtig was rausholen. Die Athmosphäre wirkt auf Grund des Soundtracks und der mageren Farbkorrektur den ganzen Film über sehr kühl und beunruhigend und liefert den blutrünstigen Zombies das Frischfleisch somit quasi auf dem Silbertablett, ohne durch Film-Sex oder Teenie-Gezicke das Wesen eines Splatterfilms auf Nebensachen zu lenken. Diese Gesamtsituation bietet dem Zuschauer offenherzig an, sich einfach zurückzulehnen und den Fokus der Erwartungen auf das Gemetzel zu legen.
Und da werden die Erwartungen sicher nicht enttäuscht! Als es nach einer Weile in 13 Eerie so richtig losgeht, kristallisieren sich dich Stärken und Schwächen der Charaktere heraus. Manch eine(r) entwickelt sich zu einem Actionheld, manch eine(r) ist ein leichtes Opfer. So gibt es an beiden Fronten, bei den Forensikern und den Zombies, Einbußen in der Anzahl der „Krieger“ zu machen. Denn nachdem die Forensiker Anfangs noch ziemlich eingeschüchtert den lebenden Toten gegenüber standen, entwickelt sich ein heftiger Krieg mit einer Vielzahl an Tötungsmethoden.
Was einem Splatter-Fan an diesem Streifen besonders viel Spaß machen wird, das sind die verschiedenen Arten und Weisen jemanden um die Ecke zu bringen… beziehungsweise was hier nicht zu vernachlässigen ist und unbedingt betont werden muss: einen Zombie um die Ecke zu bringen. Denn wenn man diese wandelnden Toten nicht kennt, dann muss man erst herausfinden, wie es funktioniert. Falsche Vorgehensweisen führen, wie dieser Film auf unterhaltsame Art beweist, schnell dazu, dass ein Zombie auch noch total verstümmelt Jagd auf Frischfleisch macht. ;)
Insgesamt ist 13 Eerie leider kein Qualitätswerk, wird dafür aber auch niemals als Popkornkino misshandelt werden. Genrefans können sich sehr auf die Heimveröffentlichung des Streifens freuen, denn 13 Eerie ist der heftigste Zombiefilm seit langem und bietet Splatter und Gore auf höchstem Niveau!