Review
Auf Facebookisch würde man sagen „gefällt mir“. Da trotz der recht hohen Erwartungen, die Iron Sky in den letzen Jahren geschührt hat, der Film diese doch fast gänzlich erfüllen oder sogar übertreffen konnte. Denn obwohl nicht der Streifen herausgekommen ist, wie ich ihn mir damals nach Sichtung des ersten Teasers vorzustellen versuchte, haben die Macher um Drehbuchautor und Regisseur Timo Vuorensola alles richtig gemacht.
Es ist viel weniger trashig als erwartet und fährt auch mehr auf der humoresken Schiene, als dass er ein klassisches Scary-Movie ist. Da es sich aber um astreinen Sci-Fiction handelt, gehört er natürlich trotzdem hier her. Set Design und Special-Effekts ist es an keiner Stelle des Films anzusehen, dass Iron Sky für eine Produktion dieser Thematik eine sehr kostengünstigen Angelegenheit ist.
Trotzdem hat man auch auf ein paar bekanntere Schauspieler (Götz Otto, Udo Kier und Julia Dietze) zurückgegriffen, zumindest was den deutschen Markt oder das Genre angehht. Diese machen ihren Job solide bis sehr gut und auch unter dem restlichen Cast (Tilo Prückner, Christopher Kirbi, Peta Sergeant und Stephanie Paul) gibt es keine Ausfälle.
Der Film verzichtet glücklicherweise fast gänzlich auf allzu plumpe Slapstick-Einlagen, sondern zieht seinem Humor doch eher aus den vielen gelungenen Ideen, den vielen Zitaten anderer Filme und Serien und dem erstaunlichen bilungualem Wortwitz. Sprachlich präsentierte sich die Pressevorführung nämlich in Englisch und Deutsch und der Verleiher tut gut daran, je nach Auswertungsgebiet die Fremdsprache zu untertiteln und nicht zu synchronisieren. Sonst würde wohl einiges von seinem ursprünglichem Charme verloren gehen.
Es bleibt zu wünschen, dass Iron Sky möglichst viele Zuschauer findet, damit es auch in Zukunft weitere Filme von seinem Schlag gibt, die genauso erfrischend für die deutsche Filmlandschaft sind, wie Iron Sky für das sonst so steife Berlinale-Programm war. Doch bei allem Humor an der Oberfläche, gibt sich der Film auch angenehm kritisch bis verdeckt anspruchsvoll vielen Themen gegenüber, angefangen bei der amerikanischen Expansions Außenpolitik, über die Instrumentalisierung der Medien, bis hin zur widerlichen Ideologie der Nazis und totalitärer Regime im Allgemeinen.
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