Review
Eine Gruppe Jugendlicher macht sich auf, um in einem Wald Pilze zu sammeln und diese auch zu verspeisen. Aus dem unterhaltsamen Drogentrip wird auf die Schnelle ein schrecklicher Horrortrip, sobald die ersten Jugendlichen von Unbekannten angegriffen werden. Das klingt sehr nach einem europäischen Horrorfilm namens Shrooms, welcher im Jahre 2007 von Paddy Breathnach gedreht wurde. Die Produktion fand damals in dem Vereinigten Königreich, Dänemark und Irland statt und war genau das richtige für einen unterhaltsamen Horrorabend.
Mit One Way Trip legt Regisseur Markus Welter nach und beschert uns einen „Drogen-Horrorfilm“ aus der Schweiz und Österreich, welcher in der Szene für einige Erwartungen gesorgt hat. Der Film wurde in 3D produziert und erscheint in Deutschland am 13. März 2012 als 2D Version auf DVD und als 3D und 2D Version auf Blu-ray.
One Way Trip meint einen schon nach den ersten paar Minuten erahnen zu lassen, wohin der Film führen wird: Ein ganz gewöhnlicher Abklatscher erfolgreicher Horrorstreifen der vergangenen Jahrzehnte mit regelrecht nichts Eigenem, geschweigedenn Neuem und den gewohnten Stereotypen als Charaktere. Das Ganze zieht sich auch die erste Hälfte des Films durch, weder die Dialoge sind ansprechend, noch die Wirkungen der Pilze werden unterhaltsam dargestellt – das sollte man doch bei einem Drogen-Horrorfilm eigentlich erwarten.
Wer trotzdem vor dem Fernseher geblieben ist, vielleicht um sich die schönen schweizer Wälder anzuschauen, der darf sich über eine kleine Verwandlung von einem miesen deutschsprachig-produzierten Möchtegernstreifen zu einem packenden Horror-Thriller mit trashig eingesetzten Actioneinlagen freuen.
Nun beginnt One Way Trip auch richtig zu punkten und holt die Flaute der ersten 45 bis 60 Minuten wieder auf. Dies gelingt dem Streifen mit Sabrina Reiter in der Hauptrolle hauptsächlich durch die mysteriösen „Bösewichte“, welche richtig gut kreiert wurden, die hauptsächlich auf die 3D Technik ausgelegten Splattereinlagen und einen leider etwas holprig laufenden Spannungsaufbau zum Ende hin.
Und am Ende platzt (ein wenig) die Bombe, wenn der Zuschauer in den letzten paar Minuten mit mehreren ausgeklügelten und unerwarteten Wendepunkten überrascht wird, wodurch die Geschichte insgesamt gesehen nochmal etwas mehr Spaß macht. Hier bekommt man dann auch endlich wieder etwas von dem Drogentrip der Jugendlichen mit, welchen man währenddessen schon längst vergessen hatte.
Insgesamt ist One Way Trip ein netter mittelmäßiger Horrorstreifen, den es sich auf jeden Fall zu sehen gelohnt hat. Zu den großen Horrorfilmen des heutzutage sehr regen europäischen Marktes kann sich One Way Trip allerdings nicht zählen, da sich hierfür einfach viel zu viel an amerikanischen Produktionen bedient wurde.