Review
Piranha 3D, das Remake von Joe Dante’s Piranhas aus dem Jahr 1978, ist wahrlich kein dramaturgisches Meisterwerk und die Storyline ist flach wie die einer Familienkomödie an einem Samstag Morgen, aber Alexandre Aja’s erster Spielfilm nach Mirrors (2008) bietet in den 85 Minuten Spielzeit einiges an visuellen und emotionalen Eindrücken, die hängen bleiben. Ganz besonders hervorstechend sind die groß angelegten Funsplatter-Szenarien, die sich über mehrere Minuten hinwegziehen und durch humorvollen und intelligenten Einfallsreichtum den Zuschauer in seinen Bann ziehen. Dabei könnte man, wenn der Begriff Funsplatter nicht im Raum stehen würde, die Tragik des Gesehenen zu ernst nehmen und einen ganz schön flauen Magen bekommen. Denn das Aufkommen von abgetrennten Körperteilen und sogar von im wahrsten Sinne abgenargten Beinen ist hoch. Sehr hoch! Auf bildlicher Ebene wirkt Piranha 3D sehr frisch mit satten Farben. Das kommt dem im Film hervorstechenden Stil eines hochqualitativen Black-HipHop Musikvideos zu gute – passend eben, wenn man bedenkt, dass der Film während und auf dem Spring Break spielt. Allerdings verliert sich der Film häufig in anderen Stilen: Wir sahen sehr trashlastige Szenen mit unecht-wirkenden CGI Effekten und wir sahen Szenen, welche an die guten alten 80er Jahre Slasher erinnerten, mit düsteren Landschaften und vielen Versteckmöglichkeiten für „Gefahren“. Nun fragen wir uns, was der Film überhaupt sein will?! Wir wissen es nicht – vielleicht will er auch einfach nur alles sein. Dann hat er es zumindest geschafft! Insgesamt ist Piranha 3D eine gelungene kurzweilige Unterhaltung mit vielen Toten und viel Blut. Wer kein Brainfood, sondern Spaß will, ist bei diesem Funsplatter-Streifen genau richtig. Einfallsreich, spaßig und manchmal sehr extrem. Zum Bonusmaterial der DVD, Blu-ray und 3D Blu-ray gehören der Audiokommentar von Regisseur Alexandre Aja und den Produzenten, Geschnittene Szenen, ein „Behind the Szenes“, ein Trailer und das original Presseheft.