Review
„The Legend Is Back“ wird auf dem Kinoplakat zum neuen Teil der Texas Chainsaw Reihe angekündigt. Leider handelt es sich eher um eine Demontierung des Horror-Klassikers, als um ein gelungenes Comeback.
Dabei fängt der neue Film rund um den Kettensägen schwingenden Leatherface toll an, nämlich mit dem Ende des Kultfilms The Texas Chainsaw Massacre von Tobe Hopper aus dem Jahre 1974. Die Dorfgemeinschaft, ein gewalttätiger und aggressiver Mob, verbrennt das Haus der Sawyer’s und tötet die komplette Familie bis auf Leatherface und ein Baby, welches 20 Jahre später das Haus von ihrer unbekannten Großmutter erbt und mit ihren Freunden einen Kurzurlaub dorthin macht.
Ab dann wird’s jedoch einfach nur schlecht. Wieder einmal wird das langweilige 08/15 Szenario „Wir-fahren-gemeinsam-in-ein-grusliges-Haus-auf-Urlaub“ angewendet (darüber könnte man noch hinwegblicken), doch allein die Charaktere die einem da vorgesetzt werden und mit denen man sich identifizieren soll sind völlig platt, oberflächlich und schlichtweg unsympathisch.
Die weitere Handlung muss man jemanden der schon mal einen Horrorfilm gesehen hat nicht erklären. Völlig unmotiviert, ideenlos und ohne Charme und Originalität wird die Geschichte heruntergespielt und man zittert zu keiner Sekunde mit irgendeiner Person mit. Das liegt vor allem auch daran, dass sich alle Charaktere bescheuert und absolut unglaubwürdig verhalten. Natürlich ist man das von den meisten (auch guten) Splattern gewohnt, doch was die drei (!) Drehbuchautoren und Regisseur John Luessenhopp hier verbrochen haben, setzt negative Maßstäbe.
Ein Beispiel: Die junge, schlanke und körperlich fitte Heather läuft mit großem Vorsprung (gut 50 Meter) ihrem Peiniger davon. Dieser trägt nicht nur eine schwere Kettensäge, sondern humpelt auch noch, ist also deutlich langsamer als sie. Was macht die gute Heather nun? Rennt sie in den Wald, auf die Wiese, oder einfach durchs Tor ins Freie? Nein! Sie läuft schnurstracks in den Friedhof, legt sich in einen offenen Sarg (!) der in einem Grab liegt, schließt den Sarg und wartet bis Leatherface langsam auch zum Friedhof kommt und seine Motorsäge anwirft.
Wer dieser unfreiwilligen Komik etwas abgewinnen kann wird mit dem Film vielleicht seinen Spaß haben, ebenso kommen Splatter-Fans auf ihre Kosten. Alle anderen sollten sich lieber an das um Welten bessere Original halten und diese völlig verkorkste Fortsetzung unangetastet lassen.
Auch das „3D“ verdient seinen Namen nicht. Bis auf eine Handvoll Einstellungen wurde überhaupt kein Wert auf eine dreidimensionale Wirkung gelegt.