Review
Wenn man einen Fan von Splatter und Gewalt in Filmen auf die Wrong Turn Reihe anspricht, wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit trotz der wirklich durchgehend billigen Umsetzung und nervigen Handlungsstränge keine all zu abweisenden Aussagen zu hören bekommen. Auch der bereits fünfte Teil namens Wrong Turn 5: Bloodbath macht es nicht anders und ist billiger, undurchdachter und stumpfer Splatter vom Feinsten.
Das Aushängeschild des Films Doug Bradley, für sich selbst gesehen eine Horror-Ikone, die seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts im Genre aktiv ist, nimmt für die Handlung eine elementare Rolle ein. Er wird in Wrong Turn 5 zum Paten der mutierten Serienkiller, die wir alle bereits sehr gut kennen, nimmt den gesamten Handlungsstrang für sich ein und geleitet den Zuschauer neben stupiden Dialogen und psychischen Machtkämpfen von einem Mord zum nächsten. Der restliche Cast ist namentlich nicht besonders erwähnenswert und liefert somit auch keine herausragende Leistung, die dem Film zu mehr Qualität verholfen hätte können.
In diesem Teil der einst klassischen Survival Horror Reihe geht Regisseur und Drehbuchautor Declan O’Brien einen neuen, wesentlich moderneren Weg des Horror-Splatters. Er lässt seine Charakter nicht einfach nach und nach durch rohe Gewalteinwirkung von (un)kreativ gewählten Waffen beziehungsweise Forstwerkzeugen über den Jordan gehen, sondern stellt die Ermodungen der meisten Opfer durch „Fallen“ dar. So sind es die Zuschauer heutzutage schließlich von erfolgreichen Horrorfilmen wie SAW gewohnt, und wieso darf Wrong Turn das dann nicht auch? Das dachte sich warscheinlich zumindest der Autor, als er das Drehbuch schrieb.
Wir sehen das allerdings etwas anders als Declan, der vielleicht etwas ins Schnaufen geraten ist, als er für das Wrong Turn Franchise wiedermal Gehirnschmalz investieren musste. Die Tötungsmethoden in Wrong Turn 5: Bloodbath sind teilweise viel zu unausgeklügelt und ziehen durch eine lasche Darstellung am Zuschauer eher vorbei, als dass sie einen richtig guten Eindruck hinterlassen. Und das sollten sie doch eigentlich.
Was aber beim Zusehen auffällig war, ist der grobe Einsatz von Kunstblut. Hier wurde wirklich richtig gesplattert, weshalb der fünfte Teil wahrscheinlich der bisher blutigste Wrong Turn Film ist und so wenigstens in dieser Hinsicht gut punkten konnte. Die Splattereinlagen sind, wenn auch für meinen Geschmack kameratechnisch nicht immer optimal eingefangen, unterhaltend und bei der ein oder anderen Szene ziemlich übel. Ein Grund dafür, dass wir wieder nicht auf eine ungekürzte deutsche Fassung zählen können.
Insgesamt ist Wrong Turn 5: Bloodbath nur eine weitere Fortsetzung, die die Geschichte rund um die drei Kannibalen-Hinterwäldler um ein kleines Puzzlestück erweitert. Wer dieses Puzzlestück sausen lässt, der wird auf dem Bild letztlich genausoviel erkennen, wie alle anderen auch. Wer es sich auf Grund des Splatters geben will, der kann gerne weiterpuzzlen.